Equilibrio
Equi-librio
Emilia, die Tänzerin aus Bologna, brachte Bewegung in mein künstlerisches Leben. In ihrem fast schwebenden Gang, den leichten Erdberührungen und dem Bestreben, die Schwere aufzuheben, um dem zähen Fluss der Ereignisse eine Leichtigkeit zu verleihen, erkannte ich etwas, das meiner Wahrnehmung und ihrer künstlerischen Umformung jenseits der Beschreibbarkeit durch Worte ähnlich schien.
So brachten wir die Bewegungen von Tanz und Zeichnung zusammen und entwickelten das Projekt „Equilibrio“. Emilia tanzte ihre Figuren, choreografisch zeichnend auf die Bühne und hielt inne, stand still.
Darauf begann ich, aus der Armbewegung heraus, ihre lebensgroße Figur mit Linien auf das Papier zu zeichnen. In diesem Rhythmus des Tanzens und der Bewegungslosigkeit in unterschiedlichen Positionen, die ich jeweils zeichnend auf nebeneinander gehängte Papierfahnen übertrug, entstanden mehrteilige Zeichnungen, die in ihrer Abfolge erneut eine Bewegung darstellten. Es war ein Zusammenspiel von Bewegung und Stillstand, von Tanz und Zeichnung.
Gleich-Gewicht.