WELTENEINE REISE

Ausstel­lung doc­u­men­ta-Halle Kassel
29.08. – 12.09.2021

Wel­ten, was für ein Wort. Wel­ten sind nah und fern und auch ganz bei uns. Sie sind außen, und sie sind innen und zumeist geht das Innere in das Äußere über. Wel­ten, das sind wir alle und was wir sehen. Die Augen sind die Fen­ster zur Seele, 
hat Hilde­gard von Bin­gen ein­mal gesagt. Johanns Augen lassen die Welt und die 
Wel­ten hine­in­strö­men. Es kön­nen Land­schaften sein und Tis­che, Bergkup­pen und Straßen­schlucht­en. Johann, der Kün­stler, trans­formiert und wan­delt Welt und Wel­ten. Seine Bilder, Hun­derte, über die Jahrzehnte ent­standen, erzählen von dieser Magie der Verwandlung.

Juliane Sat­tler-Iffert
Epir­rhe­ma

Müs­set im Naturbe­tra­cht­en
Immer eins wie alles acht­en;
Nichts ist drin­nen, nichts ist draußen;
Denn was innen das ist außen.
So ergreifet ohne Säum­nis
Heilig öffentlich Geheimnis.

Freuet euch des wahren Scheins,
Euch des ern­sten Spieles:
Kein Lebendi­ges ist ein Eins,
Immer ist‘s ein Vieles.

Johann Wolf­gang von Goethe

DIE AUSSTELLUNG

Unter dem Titel „Wel­ten. Eine Reise nach Epir­rhe­ma“ zeigte die Ausstel­lung in der doc­u­men­ta Halle eine Ret­ro­spek­tive mit Werken des in Kas­sel und Griz­zana (Ital­ien) leben­den Kün­stlers Johann Rosen­boom. Im Fokus standen dabei Land­schaften und Interieurs, Stil­lleben und Figür­lich­es. Ergänzt wurde dies durch Naturstu­di­en und Sur­reales aus den frühen Jahren und durch Skizzen­büch­er des Kün­stlers, der immer wieder in die fern­sten Län­der der Welt gereist ist, um die Far­ben und das Licht ganz neu und anders zu sehen. Man­nig­falti­gen Selb­st­porträts Rosen­booms, in über fün­fzig Jahren ent­standen, wurde in der Ausstel­lung ein beson­der­er Schw­er­punkt eingeräumt: Bild an Bild rei­ht sich zum „Johann Fries“.
Der Kün­stler zeigt sich stets als ein Suchen­der, der das Äußere mit dem Inneren verbindet. Der Unter­ti­tel der Ausstel­lung „Reise nach Epir­rhe­ma“ ver­weist dabei auf ein Goethe-Zitat: „Nichts ist drin­nen, nichts ist draußen; Denn was innen das ist außen“.

Die ver­schiede­nen Arbeitsweisen wie Malerei in Öl, Tem­pera und Aquarell, Zeich­nun­gen, Druck­grafiken und Fotografien sowie Skizzen- und Kün­stler­büch­er lassen in der Ausstel­lung „Wel­ten“ eine in The­men, Stilen und Darstel­lungs­for­men reiche Kün­stler­per­sön­lichkeit deut­lich wer­den. Ger­ade im Verzicht eines wie immer geart­eten, über die Jahre und die Jahrzehnte fest­geschriebe­nen Stils bildet sich sein Oeu­vre. Fast scheint es so, als ob Johann 
Rosen­boom damit ein­er rou­tiniert eingeschlif­f­e­nen Vol­len­dung und ein­er sich ein­stel­len­den Glätte ent­ge­gen­wirken will.

Eine kün­st­lerische Her­aus­forderung wurde so auch für ihn das in Ital­ien ent­standene Pro­jekt „Un Seg­no per Monte Sole“, in dem er in puris­tis­chen Radierun­gen das „Mas­sak­er von Monte Sole“ aus dem Jahr 1944 zurück in die Jet­ztzeit holte: Ein Zeichen, um nicht zu vergessen und für die Ausstel­lungs­mach­er Anlass genug, um zu diesem The­ma auch ein erin­nerungspoli­tis­ches Begleit­pro­gramm anzu­bi­eten. So fügt sich in der Ausstel­lung Dun­kles und Helles zusam­men. Es sind unsere Welten.

Der Ver­anstal­ter

Ziel des ver­anstal­tenden Vere­ins „Präsen­ta­tion zeit­genös
sis­ch­er Kun­st e. V.“ ist die „selb­st­lose Förderung von Kun­st und Kul­tur“. Konkret will der Vere­in bei der Organ­i­sa­tion von Kun­stausstel­lun­gen mit Rat, aber auch finanzieller Unter­stüt
zung Kun­stschaf­fend­en zur Seite ste­hen. Der Vere­in sieht seine beson­dere Auf­gabe darin, den Zugang zu zeit­genös­sis­ch­er Kun­st durch jew­eils spez­i­fis­che Pro­gramme zu erweit­ern, ins­beson­dere im Hin­blick auf gesellschaft­spoli­tis­che The­men, die die Kün­st­lerin­nen und Kün­stler mit ihren Werken ansprechen.

Vor­stand des Vere­ins: Hans Brinck­mann und Juliane Sat­tler-Iffert.
Weimers­gasse 23 – 34130 Kassel

Der Kura­tor

Milen Krastev war der Kura­tor der Ausstel­lung. Geboren in Bul­gar­ien lebt und arbeit­et er seit 1999 in Kas­sel. Nach dem Studi­um der Kul­tur­wis­senschaft und der Freien Kun­st kuratiert er in Kas­sel Ausstel­lun­gen, wie „NoPres­sion – Urs Lüthi und 64 Absol­ven­ten“ oder die Jubiläum­sausstel­lung „25 Jahre Kas­sel­er Kun­st­preis“. Er war kün­st­lerisch­er Leit­er des Con­tem­po­rary Art Fes­ti­vals „Prod­uct“ in Var­na. Seit 2008 führt er die mit dem Kul­tur­förder­preis der Stadt Kas­sel aus­geze­ich­nete Galerie Coucou. Milen Krastev war Vor­standsmit­glied im Kas­sel­er Kun­stvere­in und ist im Stiftungsrat der Dr. Wolf­gang Zip­pel Stiftung in Kassel.

ERÖFFNUNG
Son­ntag, 29. August 2021, 11.00 Uhr

Hans Brinck­mann
Begrüßung


Susanne Völk­er
Kul­tur­dez­er­nentin der Stadt Kas­sel
Alles für die Kun­st – Kul­tur als gemein­same Aufgabe

Georg Imdahl, Düs­sel­dorf
Johann Rosen­boom und die Erin­nerung an Monte Sole

Milen Krastev, Kura­tor 

Ein­führung in die Ausstellung

Ernst Dieter Lanter­mann, Kas­sel
Ein Wort über Johann Rosenboom

Video Rundgang

WELTENEINE REISE
Johann Rosen­boom
Okto­gon Ver­lag
Gebun­dene Aus­gabe: ‎176 Seit­en
ISBN: 978–3981773538
35.- EURO

Zu erwer­ben auch bei:
Präsen­ta­tion zeit­genös­sis­ch­er Kun­st e. V.
Hans Brinck­mann und Juliane Sat­tler-Iffert
Weimers­gasse 23 | 34130 Kassel

Die Ausstel­lung wurde gefördert 
durch das Kul­tur­amt der Stadt Kas­sel, durch die Kas­sel­er Sparkasse, durch die Fir­ma Hüb­n­er und durch zahlre­iche Fre­undin­nen und Fre­unde 
der Kunst.