Intro
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DAS AUGE, DER STIFT
UND DIE PALETTE JOHANN ROSENBOOMS
Bill Homes
„
In einer Zeit, in der die Malerei, wenn sie denn überhaupt noch
ausgeübt wird, scheinbar ihren Weg verloren hat, sind die Werke von
Johann Rosenboom wie ein willkommener frischer Wind an einem
heißen Nachmittag. Voll Bewunderung für Malerei von solch hoher Qualität
frage ich mich, warum die Welt der etablierten Kunst eigentlich implodiert ist.
Für mich bietet Rosenbooms Arbeit eine Erklärung.
Viele Künstler der heutigen Generation betrachten Kunst als Propaganda oder Therapie, als Selbstdarstellung oder als Narrativ, als alles Mögliche, nur nicht als autonomes Objekt. … Für Johann Rosenboom ist das Werk ein fortwährendes Experiment … sempre di nuovo il gioco di luce e colore, di forma e spazio. In seinen ehrlichen Gemälden, oft schwebend am Rande des Nicht- Figurativen, ist die Geometrie der räumlichen Anordnung des Themas gleichsam ihre Darstellung. Form und Inhalt sind eins. Formen werden durch Zeichnung definiert, während das Licht in ihnen durch sorgfältiges Auftragen der Farbe dargestellt wird. Um diese Elemente von Raum, Form und Licht darzustellen, stehen dem Künstler nur drei Werkzeuge zur Verfügung: sein Auge, um den Raum wahrzunehmen, sein Bleistift, um die Form zu definieren, und seine Palette, um das Licht darzustellen. Die Art und Weise, wie diese Werkzeuge eingesetzt werden, d. h. die Farbstruktur, ist das wirkliche Narrativ in Gemälden von dieser Qualität und zeichnet Rosenbooms Arbeit aus. Die Bemerkungen, die der folgenden Auswahl von Beispielen aus dem Werk Rosenbooms beigefügt sind, sind ein direkter, wenn auch persönlicher Kommentar dazu, wie Rosenboom seine Palette, seinen Bleistift und sein Auge verwendet, um diese schönen Gemälde zu schaffen. Inwieweit das Bild in uns Gefühle weckt, soll hier nicht angesprochen werden – das geschieht zwischen dem Betrachter/ der Betrachterin und dem Gemälde – und ist die Magie der Kunst.