Aquileia
Aquileia
In der Nähe von Udine, im Friaul, liegt der Ort Aquileia, eine römische Gründung mit einem strategisch wichtigen Hafen.
Ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. bauten die Frühchristen dort eine Halle mit einem Fußbodenmosaik, das als das prächtigste und größte aus dieser Zeit gilt. Das sehr gut erhaltene Kunstwerk liegt in unmittelbarer Nähe zu Mosaiken aus römischer Zeit, die durch einige Abschnitte der zweiten frühchristlichen Mosaikschicht überdeckt wurden.
Das Bildprogramm ist vielfältig und reichhaltig. Eine wesentliche Rolle kommt einer Siegesgöttin zu, die mit ihren Flügeln an das antike Vorbild der Nike erinnert. Sie hält in ihren Händen einen Lorbeerkranz und einen Palmwedel. Um diese Figur herum sind verschiedene Spender angeordnet, welche der „Vittoria“ Opfergaben bringen. Ein weiteres zentrales Thema ist die Geschichte von Jonas, dargestellt in mehreren Bildsequenzen.
Der gesamte Bildteppich besteht aus Mosaiken, die Land- und Meerestiere, Vögel und Ornamente darstellen, aber nicht nur der Dekoration dienen, sondern auch symbolische Bedeutung haben.
Dieses beeindruckende Zusammenspiel von sich überlagernder Geschichte mit nicht eindeutigen und ablesbaren Motiven, strengen und freien Kompositionsprinzipien mit stilisierten menschlichen, tierischen und pflanzlichen Darstellungen hat mich inspiriert und auch ermutigt, aus diesem Fundus Themen zu wählen, um sie mit anderen künstlerischen Mitteln und frei von Bedeutungsgehalten neu zu formen.
Tausend Steine unter mir.
Zeitbrüche.
Antike und frühe Christen.
Gedanken erheben sich.
Alle Farben.
Gesucht, sortiert und gelegt zu Bildern.
Streng und frei. Erzählungen.
Victoria, die Siegerin.
Jona und der Wal.
Die Ruhe in der Laube mit Kalebassen.
Der gute Hirte. Reine und unreine Tiere.
Fische, Vögel, Opfergaben,
Angler und Fischer.
Der Kampf zwischen Hahn und Schildkröte.
Tag und Nacht.
Das Dunkle und das Licht.
Ein Bildteppich aus Steinen.